Mittwoch, 28. April 2021

Veilchenlikör (Crème de Violette)

Vor Jahren hatte ich mal ein Rezept für Veilchensirup gezeigt, das wunderbar nach Veilchen schmeckte und eine schöne Farbe hatte. Sirup mit viel Zucker ist ideal zum Konservieren, genauso gut geht es aber auch mit Alkohol und Zucker. Ziel ist in beiden Fällen, die Aromen zu konservieren. 

Aus Alkohol, Zucker und einer geschmacks- und farbbildenden Zutat erhält man Liköre. Ein Klassiker ist Veilchenlikör, der in Barkreisen Crème de Violette heißt und wie der Crème de Cacao auch zum Mixen verwendet wird. Man kann diesen zart blumigen Likör aber genauso gut zum Aromatisieren von Süßspeisen oder für Cremes bei Backwaren verwenden.

Veilchenlikör (Crème de Violette); Veilchenlikör (Crème de Violette) selbermachen

Da es dieses Jahr wieder sehr viele Veilchen gibt, die im Garten und in der freien Natur blühen, habe ich einige geerntet und angesetzt. Wer wilde Kräuter oder Blumen sammelt, sollte immer schauen, wo sie wachsen. Weder Straßenrand noch Hundetoilette sind ratsam! 

Man findet in Büchern und im Internet unterschiedliche Vorgehensweisen. Ich wollte das Aroma und die Farbe über den Alkohol und den Zucker gewinnen. Dazu habe ich Blüten in Wodka eingelegt und weitere Blüten zwischen Zucker geschichtet. Ich hatte also zwei Gläser, die gut 2 Wochen in der Sonne stehen durften und die ich ab und zu bewegt habe.

Zubereitung Veilchenlikör (Crème de Violette)

Die Blüten im Wodka wurden innerhalb kurzer Zeit farblos, dafür bekam die Flüssigkeit eine ganz zarte violette Färbung. 

Wie farblos bzw. weiß die Blüten wurden, sieht man am ersten Foto der folgenden Collage. Ich habe trotzdem alles zusammen im Topf aufgelöst und die Blüten erst am Schluss herausgefischt, als ich den Likör abgefüllt habe. 

Zubereitung Veilchenlikör (Crème de Violette)


Da mir die Farbe zu wenig intensiv war, habe ich getrickst und zwei Brombeeren aus dem Kälteschlaf unsanft geweckt und untergehoben. Eine hätte es auch getan; so wurde der Likör schön farbig. Blaubeeren wären eine Alternative gewesen, evtl. wäre es damit blauer geworden. Allerdings passt für mich der Blaubeergeschmack nicht so gut zum sanften Veilchen. Die Brombeeren kommen vom Geschmack her kaum durch, der Likör schmeckt wirklich nach Veilchen.

Kürzlich hatte ich schon geschrieben, dass Likör in der EU "Crème de" heißen darf, wenn er mindestens 25% Zucker und 15% Alkohol hat. Ich habe mal wieder nicht gerechnet, da ich ihn nicht verkaufen möchte. Was in den gekauften Likören sonst an Zutaten enthalten ist (z.B. Aroma- und Farbstoffe), muss nicht deklariert werden. Und auch bei gekauftem Crème de Violette ahne ich nicht nur Gutes... Daher bin ich begeistert, wie einfach es geht, Veilchenlikör selber zu machen!

==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Veilchenlikör (Crème de Violette)
Kategorien: Getränke, Likör, Blüten, März
Menge: 1 Minifläschchen Likör, ca. 150 ml

Zutaten

1/2Tasse Veilchenblüten
100Gramm Weißer Zucker
100ml Wodka o.ä. neutral schmeckende Spirituose
1Essl. Wasser
1Teel. Zitronensaft; frisch gepresst
H OPTIONAL
1-2  Brombeeren; zerdrückt
   -- oder
   Speisefarbe, lila oder blau

Quelle

 improvisiert nach Ideen im Internet
 Erfasst *RK* 10.04.2021 von
 Barbara Furthmüller

Zubereitung

Das Grüne der Veilchen entfernen. Drei Viertel der Veilchen abwechselnd mit dem Zucker in ein kleines Glas schichten. Die restlichen Veilchenblätter mit dem Wodka zusammen in ein anderes Glas geben. Beide Gläser verschließen und mindestens 10 Tage stehen lassen.

Eine Kasserole erhitzen, die Zucker-Veilchen-Mischung hineinfüllen, Wasser zugeben und unter Rühren erhitzen. Das Wasser zufügen. Die Masse darf nicht anbrennen oder karamellisieren, sondern sollte schmelzen und heiß werden. Gegebenenfalls die Brombeeren zufügen und unterrühren. Die Wodka-Veilchen-Mischung dazu geben und erwärmen. Vom Herd nehmen, den Zitronensaft unterrühren. Wer färben möchte, gibt nun (wenig!) Speisefarbe dazu.

Den Likör durch ein feines Sieb geben, so dass die Blüten und andere Schwebeteile abgefiltert werden. Alternativ einen Kaffeefilter o.ä. verwenden.

In eine zuvor mit kochend-heißem Wasser ausgespülte kleine Flasche füllen und verschließen.

=====

Pur schmeckt der Likör sehr intensiv, manche fühlen sich wahrscheinlich an Seife erinnert. Er eignet sich also wirklich zum Verdünnen, für Drinks oder zum Aromatisieren und Färben von Cremes oder ähnlichem.

Weitere Rezepte mit Veilchen: 

2 Kommentare:

  1. Hallo Barbara,
    was für eine intensive wunderschöne Farbe Dein Veilchenlikör bekommen hat, Du hast es drauf. Dabei klingt Dein Rezept wirklich nicht schwer für solch ein herrliches Tröpfchen.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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    Antworten
    1. Hallo Sigrid,
      Likör selbermachen geht wirklich sehr einfach, und man weiß genau, was drin ist.
      Liebe Grüße
      Barbara

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