Backschätze - Rezepte für die Seele - so heißt das Backbuch, das mir heute unter die Finger kam, als ich nach etwas Abstand von den Kriegsmeldungen aus der Ukraine und anderen dunklen Themen unserer Zeit suchte. Wohliger Duft aus dem Ofen, Erinnerungen an Gerüche von früher und die Überzeugung, dass Backen etwas mit Geborgenheit zu tun hat - das war Anlass für Sabine Schlimm und Anne-Katrin Weber, ein Backbuch mit Rezepten aus unserer Kindheit zu schreiben. Seelenfutter, das tut jetzt gut!
Ein wenig aufgepeppt sind die meisten Rezepte im Buch, wobei ich mir eins rausgesucht habe, das mir klassisch vorkam: Zitronenkuchen. Den hat meine Oma nach dem gleichen Rezept gebacken. Im Rezept steht eine Variante mit Orangen, die ich mit Blutorangen nochmal abgeändert habe. :-)
Die weitere Deko auf meinem Foto sind Krokusse, die bei der Sonne heute fröhlich durchs Gras wachsen. Daneben zwitschern Vögel. Auch dieses Jahr wird es wieder Frühling!
Hier ein Fotos von der Zubereitung heute vormittag. Im Rezept steht, dass man eine Kastenform mit 30 cm Länge verwenden soll. Wer keine hat: Ich denke, die kleinere Kastenform geht auch; dann wird der Kuchen etwas höher.
Tipp: Wie immer hier auf dem Blog, die Fotos werden deutlich größer, wenn man drauf klickt.
Die Eier musste ich erst etwas anwärmen, da ich sie im Treppenhaus gelagert hatte. Bei dem Frost letzte Nacht war es dort so kalt, dass mir beim Zugeben des ersten Eis die Masse gerann. Ich habe also kurz pausiert und die restlichen drei Eier im Wasserbad auf Zimmertemperatur gebracht.
Schön fand ich die Idee aus dem Rezept, filetierte Orangenscheiben auf den Kuchen zu packen. Das bringt optisch die Zutat nochmal raus und hat mir gut gefallen.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Blutorangen-Kastenkuchen |
Kategorien: | Backen, Kastenkuchen, Rührteig, Blutorange |
Menge: | 1 Kastenform (30 cm Länge, evtl. auch 25 cm) |
Zutaten
H | FÜR DIE FORM | ||
Butter | |||
Mehl | |||
H | RÜHRTEIG UND BLUTORANGEN-DEKO | ||
2 | Blutorangen (Bio, Schale unbehandelt) | ||
225 | Gramm | Butter; weich (Zimmertemperatur) | |
175 | Gramm | Zucker | |
1 | Essl. | Vanillezucker | |
4 | Eier (Zimmertemperatur) | ||
275 | Gramm | Mehl (Type 405 oder (Dinkelmehl Type 630 oder | |
-- gemischt) | |||
100 | Gramm | Speisestärke | |
2 | Teel. | Backpulver | |
1 | Prise | Salz | |
1-2 | Essl. | Cointreau, Orangenlikör, Campari oder mehr Saft | |
1 | Essl. | Grenadinesirup, Blutorangensirup o.ä.; wer hat | |
-- und mag | |||
2-3 | Tropfen | Orange Bitters; wer hat und mag | |
1-2 | Teel. | Zucker |
Quelle
Variation des Zitronenkuchens nochmal etwas abgewandelt, | |
nach Backschätze. Buch von Sabine Schlimm, Anne-Katrin | |
Weber. GU Verlag |
Erfasst *RK* 27.02.2022 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Die Kastenform einfetten und mit Mehl ausstreuen. Blutorangen abspülen, abtrocknen und die Schale fein abreiben (mit einem Zestenreißer, danach hacken, oder mit einer Reibe). Eine der Orangen halbieren und auspressen; dabei sollten ca. 6-7 Essl. Saft entstehen. Die zweite Blutorange bis ins Fruchtfleisch hinein schälen, sodass auch die weiße Haut entfernt wird. In Scheiben schneiden.
Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze, 160°C Umluft oder Gas Stufe 2 vorheizen.
Butter, Zucker und Vanillezucker sehr schaumig schlagen. Die Masse muss weißlich-cremig werden. Ein Ei nach dem anderen gründlich unterrühren. Mehl, Stärke, Backpulver mischen und sieben. Mit Salz und Orangenschale mischen. Mehlmischung abwechselnd mit den Flüssigkeiten unter die Masse rühren. Nicht zu lange rühren. Evtl. etwas mehr Flüssigkeit zufügen; der Teig sollte schwer-reißend vom Löffel fallen.
Den Teig in die Form füllen und glatt streichen. Die Orangenscheiben auf dem Kuchenteig verteilen, mit etwas Zucker bestreuen und den Kuchen in die Mitte des Backofens stellen. Ca. eine Stunde backen. Mit einem Zahnstocher o.ä. in den Kuchen stechen; falls flüssiger Teig dran ist, nochmal 5 Minuten länger backen. Den Kuchen aus dem Ofen holen, in der Form ca. 10 Minuten abkühlen lassen, dann aus der Form stürzen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
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Schön dass es je nach seelischer Verfassung unterschiedliche Koch- und Backbücher gibt. Rezepte für die Seele waren das, was was ich heute brauchte und was uns allen wahrscheinlich gerade gut tut. Wenn das Rezept dann noch einfach ist, schnell geht und gut schmeckt, ist das ideal.
Aus dem Buch wollte ich schon lange etwas nachbacken. Es enthält überlieferte und aktualisierte Rezepte mit kurzer, gut formulierter Anmoderation und zwischendurch gestreuten Grundrezepten. Los geht es mit kleinen Teilchen wie Amerikanern, Waffeln, Plunder, usw., dann gibt es dienstags Kuchen aus der Kategorie Alltagsbäckerei, zu der auch dieser Kastenkuchen gehört, ebenso wie Gugelhupf, Marmorkuchen oder Nusszopf. Die Sonntagsbäckerei wird aufwändiger, neben Omas Bienenstich, Prinzregentententorte tauchen auch Käsesahne oder Biskuitrolle auf. Besonderes rund ums Jahr liefert Berliner, Osterhasen oder Weihnachtsplätzchen. Abgerundet wird das Buch mit herzhaften Broten und Gebäck. Sabine, deren Foodblog Schmeckt nach mehr ich oben schon verlinkt habe, ist eine der Autorinnen und kommt auch auf Blog und Social Media sehr sympathisch rüber. Durch die Texte fühlt man sich an glückliche Kindertage zurückversetzt, als Mutter oder Großmutter uns mit Selbstgebackenem verwöhnt haben. Damals fühlte man sich geliebt - und die Welt war in Ordnung.
Wer ein schönes bezahlbares Standard-Backbuch sucht, hat es hiermit gefunden. Als E-Book noch erhältlich, auf Papier nur noch gebraucht.
Du hast recht, Soulfood ist momentan genau richtig und ein Kuchen mit Zitrus passt da immer! lg
AntwortenLöschenHallo Friederike,
Löschendanke für den lieben Kommentar. Ich finde es auch immer wieder toll, was man mit Zitrusfrüchten alles anstellen kann!
Liebe Grüße
Barbara
Ach ja, liebe Barbara, Rezepte für die Seele kann ich momentan gut gebrauchen, wie wahr, Geborgenheit und Wärme tut uns allen gut. Mit deinem so hübschen Kuchen würde ich mich zu gerne verwöhnen lassen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Hallo Sigrid,
Löschenwer sich nur mit den Nachrichten umgibt, geht schnell kaputt und kann so auch nicht helfen. Daher ist es so wichtig, dass man sich Auszeiten nimmt.
Liebe Grüße
Barbara
Vielen Dank für deine Rezension, ein schöner Kuchen! Und jetzt bin ich auf die anderen Bücher gespannt, die du vorstellst.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Marlies