Foodfreak lädt zum
Chinesischen Neujahrsfest ein und bittet uns, dafür chinesische Gerichte zu kochen.
Am Abend des letzten Tages vor Neujahr werden in China traditionell gefüllte Teigtaschen zubereitet. Diese nennt man
Jiaozi (饺子 und auf
Pinyin: jiǎozi). Manchmal werden sie noch abends oder nachts gegessen, oft aber erst am Neujahrsmorgen.

Jiaozi werden nicht nur an Neujahr zubereitet, sondern auch einfach so oder wenn Gäste kommen: Es macht großen Spaß, gemeinsam mit der Familie oder mit Freunden Jiaozi zuzubereiten, beim Füllen der Teigtäschchen kann man sich sehr gut unterhalten.
Jiaozi sind auch ein wunderbarer Imbiss, den es vor allem in Nordchina überall und sehr preisgünstig zu kaufen gibt. Jiaozi sind (wenn es geht!) das erste, was ich esse, wenn ich chinesischen Boden betrete.

Ich habe Jiaozi bereits in Deutschland kennengelernt: Während des Studiums haben wir mit chinesischen Studenten zusammen Chinesisch Neujahr gefeiert und dafür gemeinsam Jiaozi zubereitet.
Auch während meines Studiums in China gab es bei Freunden und deren Familien Jiaozi, da durfte ich natürlich auch helfen. Seitdem haben wir sie auch oft zuhause zubereitet.

Jetzt muss ich aber zugeben, dass ich schon seit Jahren keine mehr selber gemacht hatte! In China gegessen, klar, immer wieder, aber selbst gemacht... Das war fast schon 15 Jahre her... Also kam der Aufruf von
Foodfreak gerade recht! An dieser Stelle vielen Dank für diese schöne Idee und das Organisieren des Events!
Ich habe mein altes Rezept rausgekramt und kam dann auf die dumme Idee, mit
Spätzlemehl (weil auf der Packung stand, dass das Mehl perfekt für Nudeln und Maultaschen geeignet sei) einen Teig zu machen...

Das wurde gar nichts, ich musste den Teig wegwerfen und habe ihn dann doch schnell nach der Barbara-Methode gemacht: pi mal Daumen mit normalem Mehl und so viel Wasser, bis ein Nudelteig entstand.
Zeit, um etwas zu ruhen, hatte der Teig dann nicht mehr; der Hunger war groß und die Jiaozi wurden sofort gekocht.
Vom Aussehen her sind sie nicht so toll gelungen, aber geschmeckt haben sie phantastisch!!!
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Chinesische Jiaozi |
Kategorien: | Teigware, Teigtasche, Hackfleisch, China |
Menge: | 1 Rezept |
Zutaten
H | TEIG |
500 | Gramm | | Mehl |
200-250 | ml | | Lauwarmes Wasser; ca |
H | FÜLLUNG |
300 | Gramm | | Schweinehackfleisch (oder Lamm- oder |
| | | -- Hammelhackfleisch) |
100-200 | Gramm | | Frühlingszwiebeln, Schnittknoblauch und/oder |
| | | -- Chinakohl |
2 | Teel. | | Sesamöl |
1 | Teel. | | Salz |
H | TUNKE |
1/2 | Tasse | | Sojasauce |
2-3 | Essl. | | Dunkler Essig |
5-10 | | | Knoblauchzehen |
1 | Essl. | | Ingwer |
|
Quelle
| Erfasst *RK* 06.02.2008 von |
| Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Mehl und Wasser am besten mit den Händen zu einem Teig kneten. (Wer mag, kann auch ein Ei dazugeben, in China habe ich das allerdings noch nicht gesehen.) Eine halbe Stunde ruhen lassen.
Das Gemüse fein hacken. Mit dem Hackfleisch, dem Sesamöl und dem Salz vermischen.
Für die Tunke sämtliche Zutaten mischen und in kleinen Schüsselchen auf den Eßtisch stellen. Eventuell anderes Mengenverhältnis wählen, je nach Geschmack.
Den Teig in 4 Portionen teilen. Jede Portion zu einer langen wurstförmigen Rolle formen und diese in 25 Stücke schneiden. Oder einfach kleine Portionskügelchen abreißen.
Mit einem kleinen Nudelholz jeweils runde Kreise von etwa 5-7 cm Durchmesser ausrollen. Oder: Den Teig dünn ausrollen und die Kreise mit einem Glas ausstechen. Die erste Methode ist besser, weil so der Rand etwas dünner ausgewellt werden kann, was für das Formen der Jiaozi von Vorteil ist.
Jetzt jeweils einen Teigkreis auf eine Handfläche nehmen und etwas von der zubereiteten Füllung in die Mitte legen. Mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand die Teigscheibe zur Hälfte falten und die Ränder gut zusammendrücken. Die Jiaozi auf ein Brett oder eine Bambusmatte setzen.
Einige Liter Wasser in einem großen Topf erhitzen und sprudelnd kochen lassen. Soviele Jiaozi in den Topf legen, daß sie noch genügend Platz haben. Die Jiaozi einmal umdrehen, damit sie nicht aneinanderkleben. Das Wasser wieder aufkochen lassen und eine Tasse kaltes Wasser zugeben. Diesen Vorgang noch zweimal wiederholen, dann sind die Jiaozi gar und werden sofort serviert.
Zum Essen die Jiaozi mit den Stäbchen aufnehmen, kurz in die vorbereitete Tunke tauchen und genießen!
Aus den Jiaozi werden "Guotie", wenn man sie nicht kocht, sondern in eine flache Pfanne legt, diese auf 100°C erhitzt und mit Wasser bis etwas über der Unterseite der Jiaozi auffüllt. Bei geschlossenem Deckel bei großer Hitze aufkochen lassen, bis das Wasser aufgesogen ist. Sofort eine Tasse dünnes Mehlwasser zugießen und die Pfanne wieder zudecken. Bei schwacher Hitze aufkochen lassen. Wenn das Mehlwasser aufgesogen ist und sich die Unterseiten der Jiaozi goldgelb färben, etwas Sesamöl hinzufügen und bei geschlossener Pfanne noch eine Weile braten. In manchen Regionen werden die Guotie auch mit Öl in der Pfanne angebraten, bevor das Wasser dazugegossen wird.
=====
Das wichtigste an Jiaozi ist meiner Meinung die Sauce, in die die Jiaozi getunkt werden. Die Kombination aus gefüllten Teigtaschen mit Sojasauce-Essig-Knoblauch-Ingwer-Tunke ist einfach göttlich!

Ich finde, es ist hier entscheidend, einen dunklen chinesischen Reisessig zu verwenden, den gibt es billig in Asienläden. Die Bio-Sojasauce habe ich auch im Schrank gelassen, mit der klassischen chinesischen schmeckt es einfach mehr nach China...
恭喜发财(gōngxǐ fācái) bzw. 新年快乐 (xīnnián kuàilè)!