Oft wachsen ein paar zierliche Blättchen, die vom Geschmack her ausgezeichnet sind. Aber eine große Ernte mit größeren Blättern des Krauts hatte ich bisher noch nicht.
Anscheinend spielt das Klima eine Rolle: Bei Zorra im andalusischen Winter gedeiht Koriander nämlich ausgesprochen gut. Und da Zorra nach Rezeptideen fragte, fiel mir ein Gericht ein, das ich vor über 20 Jahren in der chinesischen Mensa (ein paar weitere Erinnerungen hier) gerne bestellt habe.
Es bestand aus Schweinefleisch und Koriander - und sonst eigentlich aus nichts. Ein Rezept habe ich natürlich auch nicht, ich erinnerte mich nur, dass das Fleisch relativ dunkel war, also war es vor dem Braten im Wok bestimmt mariniert. Knoblauch und Ingwer passen und waren sicher dabei - also habe ich improvisiert.
Das Ergebnis war sicher nicht ganz das Original, aber mir schmeckte es super!
Früher bekam man hier in Deutschland ja keinen frischen Koriander und ich brauchte lange, bis mir klar war, was das überhaupt ist. Ich kannte den chinesischen Begriff 香菜 (xiāngcài, 香 heißt wohlriechend, aromatisch, duftend und 菜 bedeutet Gemüse, also quasi aromatisches Gemüse), während eines Urlaubs in Mexiko lernte ich Cilantro kennen und mochte das Kraut eigentlich überall.
Inzwischen gibt es Koriander in asiatischen Lebensmittelgeschäften zu kaufen. Ich bringe mir immer welchen mit und friere Reste ein. Die Konsistenz geht zwar verloren, aber der Geschmack hält sich relativ gut. Besser ist es natürlich frisch, wenn man z.B. Zorras Garten mit seiner reichen Ernte in der Nähe hat. ;-)
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Schweinefleisch mit Koriander |
Kategorien: | Fleisch, Schwein, Koriander, China |
Menge: | 1 Rezept |
Zutaten
200 | Gramm | Schweinefleisch, z.B. Steak oder das Fleischige, | |
-- Nicht-sehnige vom Schweinenacken, o.ä. | |||
2 | Essl. | Dunkle Sojasauce | |
1 | Essl. | Reiswein | |
1 | Bund | Frischer Koriander | |
1 | Teel. | Ingwer; gehackt oder in dünne Scheiben | |
-- geschnitten | |||
1 | Teel. | Knoblauch; gehackt oder in dünne Scheiben | |
-- geschnitten | |||
Erdnussöl | |||
Wasser | |||
1 | Teel. | Speisestärke |
Quelle
in China früher oft gegessen; aus der Erinnerung | |
nachgekocht |
Erfasst *RK* 15.01.2012 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Schweinefleisch in hauchdünne Scheiben schneiden und in ein kleines Schüsselchen verfrachten. Sojasauce und Reiswein dazu geben, durchmischen (das geht gut mit Stäbchen) und für 2-3 Stunden marinieren.
Koriander säubern, waschen und etwas klein schneiden oder die Blättchen abzupfen und die Stängel klein schneiden.
Öl im Wok oder einer tiefen Pfanne erhitzen. Ingwer und Knoblauch hinein geben und unter Rühren etwas anbraten bzw. schwenken. Das Fleisch dazu geben (möglichst ohne die Flüssigkeit) und weiter unter Rühren bei hoher Hitze anbraten. Die Marinierflüssigkeit und den Koriander dazu geben und noch einmal gut durchmischen.
Fleisch und Koriander am Rand des Woks etwas hochschieben oder an den Rand der Pfanne schieben. Etwas Wasser zugeben. Speisestärke mit etwas kaltem Wasser mischen und in die kochende Flüssigkeit gießen, umrühren, so dass die Sauce andickt.
Sofort servieren. Dazu passen optimalerweise ein paar weitere chinesische Gerichte und Reis.
Variante: Ich kann mir auch etwas Sambal Oelek oder gemörserten Sichuanpfeffer als Variante vorstellen.
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Weitere Rezeptideen mit Koriander:
Das würde ich ja gerne JETZT in diesem Moment zu gerne kosten!
AntwortenLöschenDanke für das Rezept, ist nach unserem Geschmack. Ich muss mich einfach mit der Koriandermenge antasten, da wir noch nicht so ganz so davon überzeugt sind. ;-) Ich bin gespannt, wie lange er überlebt.
AntwortenLöschenHallo Barbara, hier kriegt man Koriander in jedem Supermarkt in ausreichender Menge, da er zum indischen Essen einfach dazu gehoert. Mir geht es leider so, wie manchen Menschen mit Spargel oder Rosenkohl, ich mag ihn roh nicht, wohl aber die trockenen Korianderbeeren!
AntwortenLöschenTrotzdem sieht das Gericht sehr lecker aus.
LG
Gudrun
Glückwunsch zu Deinem Mut einen Bund Koriander in das Fleisch zu schnipseln.
AntwortenLöschenIch säße mit dem Gericht vermutlich alleine am Tisch.
Den seifigen Geschmack des Ingwers mag bei mir keiner....
Gruß, Peter
@ grain de sel: Es war leider schon aufgegessen! ;-)
AntwortenLöschen@ zorra: Probier' einfach mal, wie es Euch schmeckt. Wenn Ihr Koriander mögt, könntet Ihr es so probieren (die Menge ist gering, es ist als eins von 2-3 Gerichten gedacht). Daneben halt etwas milderes zubereiten als Ergänzung.
@ Island Girl: In Chinatown London gab's sogar frische Lotoswurzeln, ich war ganz neidisch. Ja, zu indischem (oder auch lateinamerikanischem) Essen gehört das einfach dazu.
@ Peter: Ich habe noch nie Seife gegessen, die nach Koriander schmeckte und wundere mich immer, wie es zu diesem Vergleich kommt (den man überall hört und liest). Koriander ist interessanterweise etwas umstritten; nicht alle mögen ihn - warum auch immer. Vielleicht liegt's an der Zubereitungsart...
Klasse! Ich bin ja auch eine der Bekehrten: früher mochte ich Koriander gar nicht, heute bin ich fast süchtig danach ;-) Gehört zu einigen Länderküchen absolut dazu. Meine Anbauversuche sind leider auch meist kläglich gescheitert, die Ausbeute war sehr mager...
AntwortenLöschenangeblich ist das mit dem Koriander leben oder hassen angeboren. Irgendwas in den Genen. Hab ich neulich gelesen.
AntwortenLöschenDas Rezept hab ich früher auch oft gekocht.
Hallo ich hätte da mal eine frage? kann ich das Schweinefleisch auch im Dampfgarer machen weil ich lieber im Dampfgarer koche? :)
AntwortenLöschen@ Petra: Das beruhigt mich, dass Dein grüner Garten auch nicht erfolgreicher war. Schieben wir's aufs Klima. ;-)
AntwortenLöschen@ Steffi Kochtrotz: Das ist ja interessant!!! Gene...
Wie hast Du es gemacht, ähnlich?
@ Sina: Mit Dampfgarern habe ich überhaupt keine Erfahrung. Da das Fleisch relativ scharf angebraten wird, gibt das natürlich auch Geschmack ab. Im Dampf wird es sicherlich ein anderes Gericht.
Das klingt richtig gut und passt (ohne Reis als Beilage) perfekt zu meiner neuen Low Carb Ernährung! Ich habe haufenweise Koriander eingefroren der nach Verwendung schreit.
AntwortenLöschen@ Bulgariana: Stimmt, ich kenne auch ein paar Leute, die mit Low Carb ziemlich viel abgenommen haben. Reis neutralisiert natürlich das doch recht würzige Gericht - aber ich esse auch immer nur einen Hauch Reis dazu; geht bestimmt auch ohne!
AntwortenLöschenHallo Barbara,
AntwortenLöschenund wieder einmal habe ich in Deinem Blog ein tolles Rezept gefunden.
So sah es nachher bei mir aus:
http://gourmandise.wordpress.com/2012/04/17/schweinefleisch-mit-koriander/
Vielen Dank
Gourmandise