Hinter den Kulissen der Blogs agieren ja immer einige Blogger zusammen und verabreden sich für Blog-Events. Unsere "Wir retten was zu retten ist" Gruppe gibt es schon seit 5 Jahren und wir überlegen immer gemeinsam, welche Rezepte bzw. Produkte wir vor der Industrialisierung "retten" wollen. Hausgemacht, schnell, bewährt, mit gesunden Zutaten - das ist unser Credo.
Als wir kürzlich überlegten, was rettungswert ist, kamen wir auf das Naheliegendste: Tiefkühlpizza, das Convenience-Food schlechthin!
Ich muss zugeben, auch in unserem Haushalt gibt's die ab und zu: Ein stressiger Arbeitstag, wenig Zeit und Energie, auf dem Heimweg von einem Termin noch schnell im Supermarkt eine TK-Pizza eingekauft, daheim angerufen mit der Bitte, den Backofen vorzuheizen, heimkommen, Pizza aufbacken, mit einem Bier oder einem Glas Rotwein dazu auf die Couch vor den Fernseher, Pizza essen und sattgefressen fast sofort einschlafen. - Das passiert jetzt nicht jeden Tag ;-), aber es kommt schon mal vor...
Ganz so schlimm scheint das mit der Tiefkühlpizza auch nicht zu sein, wenn man ab und zu mal eine isst: Inzwischen gibt es sogar laut Stiftung Warentest ganz gute Tiefkühlpizzen, aber ehrlich gesagt schmecken mir die meisten nicht besonders und die ewig lange Zutatenliste irritiert mich. Interessant ist, dass viele Pizzen wohl noch mehr Kalorien enthalten als drauf steht, und das sind mit ca. 850 kcal schon eine Menge! Es wird daher geraten, wegen der Kalorien nur eine halbe Pizza zu essen - aber wer macht das schon? Außerdem: Mit einer Pizza deckt man oft auch schon den kompletten Tagesbedarf an Salz, d.h. man dürfte an dem ganzen restlichen Tag kein weiteres Salz mehr zu sich nehmen! Statt Olivenöl, wie die Italiener, geben die Konzerne das billigere Raps- oder anderes Pflanzenöl in den Teig; es wurde auch Weißöl (ein Öl, mit dem man Maschinen pflegt) in TK-Pizza gefunden. Neben nicht geringen Mengen Zucker sind oft zusätzlich Dextrose und Maltodextrin enthalten, also auch Zuckerarten. Logisch, wenn ein Lebensmittelkonzern Millionen Pizzen fabriziert, geht es logischerweise um Produktions- und Kostenoptimierung.
Unsere Aufgabe heute ist also, die Pizza zu retten. Unten im Beitrag findet Ihr die Links zu den anderen Pizzarezepten dieser Aktion.
Rezepte für Pizza gibt's auch schon eine ganze Menge hier bei mir auf dem Blog, die letzten Jahre meist mit dem Artisanteig, den man einige Tage lagern kann. Es ist schön, sich einen Abend Zeit zu nehmen und zusammen mit einer Flasche Rotwein gemütlich Pizza zu belegen und zu backen.
Aber darum geht es hier nicht; der Vorteil von Industriepizza ist ja die Geschwindigkeit und ich will beweisen, dass es an einem oben geschilderten Abend eine Alternative gibt: Genauso schnell, gesünder, flexibler und leckerer als die gekaufte! Das erfordert logischerweise etwas Vorbereitung am Wochenende oder an einem ruhigen Abend zu Hause.
Diesmal habe ich daher einen schnelleren Pizzateig geknetet, der von der Menge her 4 Pizzen ergibt. Eine habe ich nicht eingefroren, sondern gleich gegessen; die anderen drei Pizzen wanderten vorbereitet und angebacken in die Gefriertruhe.