Heute haben wir Novemberwetter, kalt, regnerisch. Da wird es Zeit, ein Gericht aus der Versenkung zu holen, das ich Ende des letzten Winters zubereitet habe, aber dann nicht mehr bloggen wollte. Wer will Anfang März noch Wintergerichte?!
Jetzt kann man sich das schon eher vorstellen: Fette Fleischreste, angebraten, deftig. - Tja, mir geht's ja wie
Eva, mit manchen norddeutschen Gerichten habe ich so meine Probleme. Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich Grünkohl mit Pinkel gegessen und damit eine kulinarische Lücke geschlossen. Muss ich nicht mehr haben... Danach kam
Knipp an die Reihe.
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Dies ist also mein saisonuntypisches Foto mit Schneeglöckchen von Ende Februar. Da schien sogar die Sonne!
Erklärt wurde mir Knipp als das, was in der Fleischerei so übrig bleibt und am Ende des Tages beim Zusammenkehren des Schlachtraums in einem Eimer landet. - Also ähnliche Vorurteile wie bei Leberwurst oder Fleischkäse.
Ich habe also in der Bremer Gegend Knipp gekauft und zuhause zubereitet.
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Die Vorgehensweise ist einfach: Man entfernt die Hülle, in der man das Knipp kauft und brät es langsam an. Zeitgleich kann man Bratkartoffeln herstellen (mein Tipp für die perfekten Bratkartoffeln findet sich unten!).
Serviert wird mit Gewürzgurke, roter Bete und etwas grüner Deko.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Bremer Knipp mit Bratkartoffeln |
Kategorien: | Fleisch, Wurst, Kartoffel, Winter |
Menge: | 2 Personen |
Zutaten
500 | Gramm | | Knipp (fertig gekauft)* |
| Wenig | | Butter oder Butterschmalz; evtl. |
H | BRATKARTOFFELN |
4-6 | | | Kartoffeln; gekocht vom Vortag oder roh |
1 | | | Zwiebel |
| Etwas | | Öl |
| | | Salz, Pfeffer |
| | | Muskat und Chili; wer mag |
H | AUSSERDEM |
2 | | | Gewürzgurken |
| | | Rote Bete aus dem Glas |
| | | Petersilie, Schnittlauch oder Grünes einer |
| | | -- Frühlingszwiebel |
Quelle
| Erfasst *RK* 24.02.2011 von |
| Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Dies ist ein typisches Rezept aus Bremen und aus dem bremen-nahen Niedersachsen.
Knipp und Bratkartoffeln dauern beide relativ lang, so dass man sie parallel in zwei Pfannen anbraten kann.
Kartoffeln pellen und in Scheiben schneiden, mit etwas Öl in einer beschichteten Pfanne anbraten. Dabei immer wieder wenden. Rohe Kartoffeln brauchen etwas mehr Fett und dauern länger, Pellkartoffeln gehen schneller. Ungefähr zur Hälfte der Bratzeit die Zwiebel in Würfel schneiden und dazu geben, so dass die Zwiebelwürfel mit anbraten. Je nach Geschmack würzen.
Für das Knipp ebenfalls eine Pfanne erhitzen, evtl. wenig Fett hinzugeben (Knipp ist eigentlich fett genug). Knipp aus der Packung nehmen, in die Pfanne geben, etwas zerbröseln und bei mittlerer Hitze relativ lange krümelig braten. Immer wieder wenden, so dass nichts anbrennt. Das Knipp soll richtig krustig werden.
Krümelig angebratenes Knipp mit den Bratkartoffeln zusammen auf Teller verteilen, Rote Bete und Gewürzgurke dazu legen und servieren. Wer mag, kann noch mit etwas Petersilie, Schnittlauch oder Frühlingszwiebelgrün dekorieren.
* Knipp kann man wohl auch selber machen: Es besteht aus Schweinefleisch, Hafergrütze, Zwiebeln, Schweineschwarte, Salz, Pfeffer und Piment.
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Lustig fand ich, dass
Eva heute den gleichen Gedanken hatte. Also gibt's heute Knipp auf zwei Blogs. :-)
Also, ich fand's eigentlich ganz okay. So einmal im Leben kann man das haben. Bei mir war's sogar schon das zweite Mal: In einem Gasthaus nahe Bremen hatte ich mal Knipp auf Brot gegessen - in der Brot-Variante schmeckte es mir besser.
Edit: Ein Dank geht an Steph. Es heißt DAS Knipp - ich hatte DER geschrieben und hab's entsprechend geändert.
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Da
Heike sich von uns zu ihrem ersten Bloggeburtstag (Glückwunsch!)
Bratkartoffeln wünscht, ist dies mein Beitrag.
Mir geht's wie Heike, eigentlich kann ich keine Bratkartoffeln... Ich mag sie ehrlich gesagt auch nicht so besonders.
Auch nicht, wenn sie super zubereitet sind; darüber habe ich
hier schon mal geschrieben.
Heike fragt "Was sind eure Bratkartoffelgeheimnisse?" Daher teile ich jetzt mein absolutes Bratkartoffelgeheimnis: Man sucht sich jemanden, der Geduld hat und Bratkartoffeln liebt. Und derjenige macht die Bratkartoffeln. Ganz einfach! :-)
In meinem Fall ist das der Gärtner der Spielwiese, der für allerlei Bratgerichte in der Küche steht. Ich bin eher für schnelle Sachen mit viel frischem knackigem Gemüse oder für Süßes zuständig. Perfekte Arbeitsteilung.