Kürzlich war ich seit langem mal wieder in einem Asienladen und habe kräftig zugeschlagen. Vor allem der Duft-Bruchreis hat es mir angetan, den gebe ich mit Wasser in einen Reiskochtopf und muss mich nicht weiter darum kümmern. Nach 20 Minuten (geschätzt) hat man wunderbar klebrigen, aromatischen Reis.
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Egal, was ich koche, wenn es in Richtung Chinesisch geht, schneide ich zuerst Frühlingszwiebeln, Knoblauch und Ingwer klein - davon braucht man meistens eine gute Portion. :-)
Mapo Dofu (麻婆豆腐, Mápó Dòufǔ) ist in China sehr beliebt.
Als Studentin dort habe ich es dort oft bestellt, auf der Speisekarte war es immer eins der billigsten Gerichte.
Die Legende von der alten Frau mit pockennarbigem Gesicht als etymologische Herleitung des Namens schwirrt im Internet zigfach herum, ob sie stimmt, kann ich nicht beurteilen - ich habe das Gericht zwar sicherlich in
Sichuan auch mal gegessen, aber nicht von einer alten pockennarbigen Großmutter serviert bekommen. ;-)
Die Küche Sichuans ist für ihre Schärfe bekannt. Dabei kamen Chilischoten angeblich erst durch portugiesische Seeleute aus Südamerika nach Asien. Aber schon früher hat man in der Region scharf gekocht: Ingwer, Pfeffer und
Sichuanpfeffer, der mit dem uns bekannten schwarzen oder weißen Pfeffer nicht verwandt ist, wurden und werden großzügig verwendet, man mag es würzig. Auch eines meiner Lieblingsgerichte, die
Auberginen mit Fischgeschmack oder -geruch, sind der Sichuanküche zuzuordnen.
Für den Mapo Tofu wird Hackfleisch mariniert und gebrutzelt. In einer würzig-scharfen Sauce schmurgelt Tofu mit diesem Hackfleisch, alles wird am Schluss mit geröstetem Sichuanpfeffer und Frühlingszwiebeln bestreut. Durch diese Zubereitungsart wird der Tofu bräunlich und sehr aromatisch. Ich mag das Gericht gerne.
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Bei uns gab es das Gericht abends, deshalb ist das Foto nicht so toll, ich hatte außerdem Hunger und wollte schnell etwas essen. ;-)
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Barbaras Mapo Doufu - Scharfer Tofu mit Hackfleisch |
Kategorien: | Fleisch, Hackfleisch, Tofu, China |
Menge: | 1 Rezept |
Zutaten
100-250 | Gramm | | Hackfleisch |
1 | Essl. | | Dunkle Sojasauce |
1 | Essl. | | Reiswein |
1 | Teel. | | Sesamöl |
1 | | | Block Tofu* |
1-2 | Teel. | | Sichuanpfeffer |
| Etwas | | Erdnussöl |
3 | | | Frühlingszwiebeln |
2-3 | | | Knoblauchzehen |
1 | Essl. | | Ingwer |
1 | Essl. | | Chili-Bohnenpaste (La Douban Jiang) |
| | | -- oder |
2-3 | | | Chilischoten |
1 | Essl. | | Dunkle Sojasauce |
1 | Essl. | | Reiswein |
200 | ml | | Brühe; ca |
1-2 | Teel. | | Speisestärke |
| Etwas | | Kaltes Wasser |
Quelle
| Erfasst *RK* 10.05.2009 von |
| Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Hackfleisch mit Sojasauce, Reiswein und Sesamöl vermischen und ein paar Minuten marinieren lassen.
Den Tofu in Würfel schneiden. Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Ingwer und evtl. Chilischote in Scheiben schneiden.
Sichuanpfeffer im Wok rösten, bis sie leicht braun werden und aromatisch duften. Beiseite stellen und leicht zerdrücken oder mörsern.
Den Wok wieder erhitzen, Öl hinzugeben. Hackfleisch pfannenrühren, bis es durch und bröselig ist. Herausnehmen und beiseite stellen.
Den Großteil der Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Ingwer und evtl. Chili ein paar Sekunden im Wok durchrühren, bis sie duften. Die Bohnenpaste dazugeben und ganz kurz durchrühren. Sojasauce, Reiswein und Brühe zugeben. Touf und das Fleisch hineingeben und alles vorsichtig untermengen. Aufköcheln und ein paar Minuten ziehen lassen, bis die Sauce etwas eingekocht ist.
Speisestärke in etwas kaltem Wasser anrühren, in die Sauce geben und kurz unter Rühren aufköcheln lassen, bis sie andickt. Mit den restlichen Frühlingszwiebeln und den Sichuanpfefferkörnern bestreuen und servieren. Alternativ kann man den Sichuanpfeffer auch in die Sauce rühren.
Anmerkungen:
* Am besten weichen Tofu nehmen, in Deutschland auch als Seidentofu zu kaufen. Notfalls geht der feste, diesen dann kurz in kochendem Wasser ziehen lassen, damit er etwas von seiner Säure und Konsistenz verliert.
Lässt man den Sichuanpfeffer (auch Szechuan-Pfeffer genannt, das ist eine andere Umschrift) weg, erhält man "Mala Doufu", der eher im Norden Chinas gegessen wird.
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Das Gericht serviert man zusammen mit ein paar weiteren chinesischen Gerichten, die in Farbe, Geschmack und Konsistenz etwas anders sein sollten.
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Reste kann man am nächsten Tag mit Resten vom Reis zusammen aufwärmen und anbrutzeln, das gibt dann nochmal ein schnelles Mittagessen. Schmeckt gut, die Würze geht schön in den Reis über, der schmeckt dann richtig scharf.
Diese Variation aber bitte keinem Chinesen zeigen! :-)