Ich bin ja nicht so der Bratkartoffel-Fan... Und muss zugeben, dass mein Mitkoch beim Herstellen von Bratgerichten deutlich besser ist als ich - mir fehlt schlicht die Geduld, etwas zu fabrizieren, das ich nicht so sehr gerne esse. Bei kaltem Wetter habe aber auch ich mehr Appetit auf angebratenes.
Seit
einiger Zeit befindet sich ja
Der große Lafer in unserem Haushalt. Beim Durchblättern blieb mein Mitkoch natürlich sofort bei den Bratkartoffeln hängen. Und da ich nichts mit Kartoffeln wollte, haben wir das Variations-Rezept mit den Süßkartoffeln nachgekocht.
Die Zubereitung ist etwas zeitaufwändig, weil man die Süßkartoffel erst dämpft, abkühlen lässt, scheibelt und dann anbrät. Aber an kalten Herbst- oder Wintertagen ist das ein schöner Zeitvertreib - und das Ergebnis schmeckt (etwas nachgewürzt) richtig gut!
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Gebratene Süßkartoffeln mit Walnüssen |
Kategorien: | Gemüse, Süßkartoffel, Gebraten, Walnuss |
Menge: | 2 Personen |
Zutaten
1 | groß. | | Süßkartoffeln (ca. 300 Gramm) |
1 | | | Rote Zwiebel* |
1 | | | Frühlingszwiebel |
15 | Gramm | | Butterschmalz |
| | | Salz, weißer Pfeffer |
10 | Gramm | | Butter |
1 | Essl. | | Walnussöl |
25-50 | Gramm | | Walnüsse, grob gehackt |
1 | Essl. | | Zitronensaft, frisch gepresst** |
1 | Hauch | | Muskat, frisch gerieben** |
Quelle
| Buch: Der große Lafer - Die Kunst der einfachen Küche, |
| Gräfe und Unzer, 480 Seiten, Hardcover |
| Erfasst *RK* 24.10.2010 von |
| Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Die Süßkartoffel mit einer Bürste in kaltem Wasser gründlich säubern und in einen Dämpfeinsatz geben. Einen Topf ca. 3 cam hoch mit Wasser füllen und zum Kochen bringen. Dämpfeinsatz darüber stellen und die Süßkartoffel bei geschlossenem Deckel in ca. 20 Minuten weich dämpfen. Gut auskühlen lassen, dann schälen, evtl. halbieren oder vierteln und in ca. 3 mm dünne Scheiben schneiden.
Die rote Zwiebel schälen und fein würfeln. Die Frühlingszwiebel putzen, waschen und in feine Ringe schneiden.
Butterschmalz in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Süßkartoffelscheiben darin goldbraun anbraten. Die Zwiebelwürfel zugeben und mit anbraten; dabei die Pfanne regelmäßig schwenken, so dass alles mit dem Fett in Berührung kommt und nichts fest brät. Butter und Walnussöl zugeben und die Süßkartoffelscheiben damit glasieren. Walnüsse und Frühlingszwiebelringe dazu geben, mit Salz und Pfeffer würzen und alles zusammen schwenken. Servieren.
* Wir hatten keine rote Zwiebel. Es geht auch mit einer weißen. :-)
** Mir fehlte bei dem Rezepte etwas Säure; ich habe daher einen Spritzer Zitronensaft dazu gegeben. Alternativ passt sicher auch Balsamico-Essig oder ähnliches. Auch Muskat passte gut. Ich denke, dass auch Zimt gut schmeckt.
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Ich habe dadurch gelernt, dass man wohl Beziehungen, bei denen dem einen die größte Lust bereitet, was der andere kocht, Bratkartoffelverhältnis nennt. Das steht nämlich auf der einladenden Doppelseite zum Thema Bratkartoffeln. Onkel Wiki sieht das etwas
anders, aber egal.
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Mir gefällt das Buch sehr gut und ich finde die Grundidee klasse: Das Buch enthält 60 Klassiker - z.B. Frikadellen, Schnitzel, Gemüsesuppe, Bratkartoffeln, Quiche, Vinaigrette, Maultaschen - und jeweils ein paar Ideen, wie man diese variiert.
Die Grundrezepte werden mit Schritt-für-Schritt-Fotos vorgekocht und ausführlich beschrieben. Die Variationen sind spannend und kurz aber gut beschrieben. So gibt es z.B. neben Roter Grütze auch gelbe und grüne oder zum Klassiker Apfelrotkohl ein paar Würzvarianten sowie Gratinierte Rotkohlschnecken und gebackene Rotkohlknödel als Variationen; zu Spätzle Rezepte mit Rote-Bete, Kräutern, Curry und Walnuss-Zimt, jeweils mit einem Verwendungstipp - Rehrücken auf den letztgenannten oder Zanderfilet auf Rote-Bete-Spätzle, was schon auf dem Foto farblich interessant aussieht.
Vorneweg gibt's noch ein paar allgemeine, gut verständliche Informationen zu Lebensmitteln, Küchengeräten, usw., die sicherlich nicht nur für Kochanfänger interessant sind. Alles ist klasse fotografiert, man bekommt beim Anschauen richtig Appetit und möchte am liebsten sofort essen oder mit Kochen loslegen!
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Lustig finde ich, dass die Stillleben nicht perfekt sind, so sind z.B. Eier eingedrückt, von einer Sauciere tropft es, irgendetwas ist angebissen, usw. Ob die Food-Fotografen sich wohl von meiner Spielwiese haben beeinflussen lassen? ;-)
Das Buch liegt gut in der Hand und ist ein richtiger Schmöker, gebunden, schwer. Fast zu schade, um es in die Küche Fettspritzern auszusetzen; mehr geeignet, um auf dem Sofa sitzend Essenspläne für die nächsten Tage zu machen.
Das Rezept mit den Süßkartoffeln findet sich
hier auch online - das habe ich leider gemerkt, als ich es schon aus dem Buch abgetippt hatte. War aber sicher eine gute Fingerübung. ;-)
Da es das erste Rezept war, das ich aus dem Buch gekocht habe, reiche ich es bei
Foodfreaks monatlichen Blog-Event
DKduW ein.
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Dein Kochbuch das unbekannte Wesen ist das Thema - bis zum 25. eines jeden Monats kann man Rezepte einreichen, die man aus einem Kochbuch kocht, das man schon länger besitzt, aber bisher selten verwendet hat.
Man sollte noch etwas über das Buch schreiben, woher man es hat, warum man es gekauft hat, wie es einem gefällt (damals und heute), usw.